Der Erwerb eines Grundstücks ist ein bedeutender Schritt – sei es für den Hausbau, als Kapitalanlage oder zur späteren Bebauung. Ein rechtssicherer Kaufvertrag für Grundstücke ist dabei unerlässlich. In diesem Beitrag erfährst du, welche Inhalte ein Grundstückskaufvertrag haben muss, welche Rolle der Notar spielt und wo du ein Muster kostenlos herunterladen kannst.
Was ist ein Grundstückskaufvertrag?
Ein Grundstückskaufvertrag regelt die rechtlichen und wirtschaftlichen Details des Verkaufs eines unbebauten oder bebauten Grundstücks zwischen Käufer und Verkäufer. Da es sich um ein sogenanntes „formbedürftiges Rechtsgeschäft“ handelt, ist die notarielle Beurkundung gesetzlich vorgeschrieben (§ 311b BGB).
Wichtig: Ohne Notar ist ein Grundstückskauf nicht rechtsgültig – auch bei mündlicher Einigung!
Warum ist ein schriftlicher Grundstückskaufvertrag wichtig?
Ein präzise formulierter Kaufvertrag schützt beide Parteien und stellt sicher, dass alle Absprachen rechtsverbindlich dokumentiert sind.
Vorteile eines Grundstückskaufvertrags:
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Klare Regelung von Eigentumsübergang und Zahlungen
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Absicherung gegen spätere Forderungen oder Mängel
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Vermeidung von Missverständnissen
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Voraussetzung für die Eintragung ins Grundbuch
Welche Inhalte muss ein Grundstückskaufvertrag enthalten?
Ein vollständiger Grundstückskaufvertrag umfasst folgende Elemente:
1. Angaben zu Käufer und Verkäufer
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Vollständige Namen, Geburtsdaten, Anschriften
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Staatsangehörigkeit, Familienstand
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Ggf. Vertretungsverhältnisse (z. B. bei Eheleuten oder Erbengemeinschaften)
2. Genaue Grundstücksbeschreibung
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Grundbuchdaten (Gemarkung, Flurstück, Grundbuchblatt)
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Lage und Größe laut Kataster
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Aktuelle Nutzung (bebaut, unbebaut, verpachtet?)
3. Kaufpreis & Zahlungsmodalitäten
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Gesamtpreis für das Grundstück
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Fälligkeit und Zahlungsart (meist per Überweisung nach Notarbenachrichtigung)
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Angabe eines Notar-Anderkontos (bei Wunsch nach Absicherung)
4. Besitz- und Lastenübergang
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Zeitpunkt, ab dem der Käufer Nutzen und Lasten trägt
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Übergabe von Dokumenten und Schlüsseln (falls zutreffend)
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Regelung zu laufenden Kosten (z. B. Grundsteuer, Erschließungskosten)
5. Lastenfreistellung
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Erklärung des Verkäufers zur lastenfreien Übergabe
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Löschung von Grundschulden, Hypotheken oder Dienstbarkeiten
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Falls Belastungen übernommen werden: klare Vereinbarung im Vertrag
6. Haftung & Gewährleistung
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Üblicherweise: Ausschluss der Sachmängelhaftung, insbesondere bei unbebauten Grundstücken
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Haftung nur für arglistig verschwiegene Mängel oder ausdrücklich zugesicherte Eigenschaften
7. Weitere Vereinbarungen
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Bauverpflichtungen, Erschließung, Wegerechte
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Kaufnebenkosten (Notar, Grundbuchamt, Grunderwerbsteuer)
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Ggf. Übergabe von Bauplänen oder Altlastengutachten
Die Rolle des Notars beim Grundstückskauf
Der Notar ist gesetzlich verpflichtet, neutral zu beraten und beide Parteien über die rechtlichen Folgen aufzuklären. Er:
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Entwirft den Kaufvertragsentwurf
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Klärt offene Fragen vorab
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Beurkundet den Vertrag in Anwesenheit beider Parteien
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Reicht den Antrag auf Grundbucheintragung ein
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Koordiniert die Zahlung und Übergabe
Hinweis: Der Kaufpreis wird in der Regel erst nach Eintragung der Auflassungsvormerkung gezahlt – zur Sicherheit des Käufers.
Checkliste vor Abschluss eines Grundstückskaufs
✅ Grundbuchauszug prüfen
✅ Altlastenkataster und Baulastenverzeichnis einsehen
✅ Erschließungsstand klären
✅ Finanzierung sichern
✅ Bebauungsplan bei der Gemeinde einholen
✅ Vertragsentwurf vom Notar frühzeitig anfordern
Muster: Kaufvertrag für Grundstücke herunterladen
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Die Muster-Vorlage enthält alle wichtigen Klauseln und Formulierungen, angepasst an den privaten Grundstücksverkauf. Sie ersetzt jedoch keine notarielle Beurkundung!